Herzsportgruppe Innsbruck – Jahresbericht 2020

Ein winziges Wesen, das Covid 19 Virus, hat die Regie über unser geliebtes Herzturnen übernommen. Den Appellen der Politiker und den Ärzten folgend, stellten auch wir den Turnbetrieb ein. Wir blieben jedoch telefonisch in Verbindung und warteten bis sich die täglichen Infektionszahlen bis auf einige wenige reduziert hatten. Als dann Sport im Freien endlich wieder möglich wurde, verabredete sich eine kleine Runde aus unserer Mitte  am Donnerstag den 7. Mai zum „Nordic Walking“ in Natters. Für den Fall, dass sich andere Spaziergänger über unser Tun empörten, setzten wir vorsichtshalber den Polizeiposten Mutters von dem Vorhaben in Kenntnis.

Die Temperaturen ließen es geraten erscheinen, für unseren Marsch eher schattige Waldwege zu wählen. Nach jeweils 10 Minuten zügigen Walkens legten wir in der Folge je eine Gymnastikpause ein. Dabei merkte man deutlich, wie sehr doch die wöchentlichen Turnstunden fehlten. Ertüchtigt und gelockert erreichten wir das Gasthaus „Eichhof“ und ließen im Schatten schöner Kastanienbäume – selbstverständlich unter Einhaltung aller An- und Abstandsregeln – den aufbauenden Ausflug ausklingen.

 

Wir hielten am Termin Donnerstag fest und trafen uns am 4. Juni in Kreith. Dieses Mal war der „Stockerhof“ unser Ziel. Angesichts der Lage des Berggasthauses auf ca. 1100 Meter verzichteten wir diesmal auf Lockerungsübungen. Wir folgten der Dorfstraße bis zu den Holzerhöfen. Von dort führt ein Forstweg zur „Stockerbrücke“ und weiter zum „Stockerboden“. Hier ist der höchste Punkt erreicht, nun geht es wieder leicht abwärts bis zum Gasthaus. Das Kuchenangebot erfreute natürlich speziell unsere Damenriege, aber auch wir Männer fanden die passende Stärkung. Für den Rückweg boten sich, wie schon bekannt, zwei Routen; der steile, kurze „Sommerweg“ oder die längere Forststraße.

 

Die Achenseeschiffahrt bot im Juli eine Tagesfahrt mit Jause auf der Gaisalm an. Unsere Turnfreundin Trixi hatte davon Kenntnis erhalten und informierte uns umgehend. Wir organisierten Mitfahrgelegenheiten und wählten Montag den 6. Juli als Termin. Eine bunte Runde machte sich von Pertisau aus auf den Weg zur Gaisalm; ein Teil per Schiff, ein Teil per Pedes. Vorbei an Schotterrinnen, über gut gesicherte Steilstücke und neu gebaute Brücken, vorbei an grasenden Gämsen ging es bergauf – bergab  in Richtung Ziel. Auf halbem Weg überholte das Schiff mit den „Seeleuten“ die Wandergruppe. Das Winken und die Rufe von Land aus wurden leider „auf See“ nicht wahrgenommen.

Auf der Gaisalm durften wir uns dann mit eine zünftigen Jause stärken und auch so manches Bier fand seinen Herrn. Gemeinsam erfolgte dann die Rückreise auf dem Wasser. Zurück in Pertisau schloss ein Kuchen im Cafe Christina den Besuch am Achensee ab.

Zur inneren Einkehr gehört eine Wallfahrt. Maria Waldrast am Fuß der Serles war das Ziel der Wanderung unserer kleinen Gruppe am 13. August. Mit Bus und Auto angereist traf man sich an der Talstation des Serlesliftes. Im Gegensatz zum Pilgerweg, der von Innsbruck über Mutters, Kreith, Kirchbrücke und Mieders zum Gnadenort führt, wählte wir die einfachere Variante mit dem Lift. Von der Bergstation aus folgten wir erst dem Weg zur „Ochsenalm“, gingen dann über eine Kuppe bis zum Marterl im Sattel von Mützens und von dort den kurzer Abstieg hinunter zum Wallfahrtsort. Nach einem Besuch in der Kirche gaben wir dem inneren Ruf nach und suchten die nahegelegene Wirtschaft auf. Der Rückweg führte uns über den Forstweg zum Speichersee und zurück zur Bergstation, von der man auch über eine Sommer – Rodelbahn ins Tal gelangen kann.  Drohender Regen und eine lange Warteschlange bewogen uns, zum Abstieg doch lieber die Gondelbahn zu nehmen. Dies erwies was sich als richtig, denn beim Betreten des Gasthauses „Gletscherblick“ fielen bereits die ersten Tropfen.

 

Nunmehr tragen wir wieder der erhöhten Ansteckungsgefahr Rechnung und warten geduldig auf eine Senkung der Neuansteckungen, um dann wieder gemeinsame Aktivitäten planen zu können.

Wir wünschen unseren Herzsportfreunden im ganzen Land viel Geduld und Zuversicht aber vor Allem gute Gesundheit. Gerade in  der jetzige Situation sehen wir, was wir aneinander haben.

 

Bilder: Robert Egger
Text: Emanuel Heger